Radmarathon Amade 2007

Ein durchwachsenes Rennen

Grundsätzlich mag ich den Amade Radmarathon sehr gerne, so auch dieses Jahr. Die Strecke kannte ich bereits und im Gegensatz zum Jahr 2007 hatte ich mir eine deutliche Leistungssteigerung vorgenommen. Diese sollte auch eintreffen und so bin ich auch mit dem Ergebnis relativ zufrieden. Was mir immer wieder zu schaffen macht ist erstens die Anreise, da ja Radstadt nicht gerade ums Eck' liegt und zweitens der frühe Start. Mir war und ist bis heute nicht klar, warum der Start schon um 07:30 Uhr stattfinden muss. Da Radstadt in der Dachstein-Region ist und das Rennen immer im Mai stattfindet, so ist es um die frühe Zeit doch noch ein wenig, na ja sagen wir mal "frisch" und wenn das Rennen zu Ende geht, ist es schön heiß. Also warum startet man da nicht gleich, wenn es ein wenig angenehmere Temperaturen hat, denn heiß ist es ja am Ende so und so.

Wie auch immer. Das Rennen stand von Anfang an unter keinen guten Stern, da ich meine Trinkflaschen vergessen hatte und es zuerst richtig kalt und naß war. Mit meiner Leistung war es dasselbe. Die Anstiege bin ich relativ gut durchgekommen, aber wieder fehlte mir gegen Mitte und Ende der Strecke die entscheidende Kraft um mich wirklich gut zu platzieren. Trotz allem habe ich meine Zielzeit knapp aber doch erreicht und somit war es doch ein schönes Rennen über knapp 100 km. Auf der nach Hause fahrt wäre ich fast im Auto eingeschlafen, weil ich einfach von der Anreise noch so müde war. Und ein Radmarathon über 98 km ist ja nicht unbedingt dazu da, um sich vernünftig zu erholen. Mit legalen Aufputschmitteln (Cola und Kaffee) bin ich dann aber noch gut nach Hause gekommen.

Daten und Fakten zum Radmarathon

Eckdaten Amade Radmarathon 2009
Datum 24. Mai 2009
Start 07:30 Uhr
Ort - Start Radstadt (AUT)
Ort - Ziel ebenda
Distanz 98 km
Höhenmeter 1.500 m

 

Ergebnis

Übersicht Gesamtergebnis
Bezeichnung Name Gesamtzeit (hh:mm:ss) Anzahl Finisher
Sieger HERREN Matthias MAYR 2:35:46 436
Sieger DAMEN Lisa PLEYER 2:51:06 75

 

Ergebnis des Autors
Gesamtzeit (hh:mm:ss) 3:27:11
Gesamtrang 269
Klasse KM2
Klassenrang 210
 

Bericht

Inhalt

Die Vorbereitungen
Am Start
Nach den steilen Anstiegen
Ende gut, alles gut

Die Vorbereitungen

Endlich war es soweit. Der erste Radmarathon in diesem Jahr, nachdem ich den Neusiedlersee Radmarathon ausgelassen hatte, war an der Reihe. Ich hatte heuer auch bereits mehr Trainingskilometer in den Beinen als in den Jahren zuvor und deshalb rechnete ich mir eine neue Bestzeit aus, denn die Strecke des Amade Radmarathons ist ja seit Jahren gleich geblieben. Einzig und allein der Termin war im Nachhinein gesehen nicht optimal. Denn just zu diesem Wochenende organisierte auch ein Tennispartner von mir ein Tenniswochenende und ich wollte ihn nicht enttäuschen. Also sagte ich zu und wir waren von Freitag bis Sonntag auf Tenniswochenende in Oberpullendorf, wobei ich allerdings schon den Tag zuvor abfuhr. Als Abschluss des Wochenendes nahm ich noch am gemeinsamen Abendessen teil und fuhr dann mit dem Auto zuerst nach Hause und zeitig in der Früh, etwa gegen 3 Uhr früh wieder weiter nach Radstadt. Dummerweise konnte ich meine Reisevorbereitungen erst um ca. 22:30 Uhr abschließen und daher musste ich mit etwa 4 Stunden Schlaf auskommen, was sich später fast noch gerächt hätte. Aber dazu komme ich noch.

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Am Start

Als ich um ca. 06:30 Uhr in Radstadt ankam, war eigentlich noch alles ganz OK. Die Anreise war problemlos verlaufen, obwohl ich noch gewisse Anzeichen von Müdigkeit verspürte. Nach der Abholung der Startunterlagen war ich nun bereit für den Start. Da ich noch etwas Zeit zum Start hatte, beschloss ich solange im Auto zu warten und dies war eine weise Entscheidung. Kaum saß ich im Auto schon meldete sich das wechselhafte Wetter zu Wort und schickte einen nicht zu verachtenden Regenguss, der allerdings schon wieder nach wenigen Minuten abgeklungen war. Dies bestärkte mich auch in meinem Beschluss, doch den Regenschutz einzupacken, obwohl ich ihn dann während des Rennens nicht brauchen sollte. Nachdem ich nun alles eingepackt hatte, Sattel und Lenker provisorisch abgetrocknet hatte, begab ich mich mit Lumi Richtung Startgelände. Als ich mich in der Startzone eingefunden hatte spielte ich wieder mal den coolen Typen. Ich nahm meinen Helm ab, legte ihn über den Lenker und lehnte mich ganz locker gegen mein Rad. Dabei fiel mir plötzlich auf, das ich meine Trinkflaschen im Auto hatte liegenlassen. Beide bis zum Rand gefüllte Flaschen lagen im Auto und meine Trinkflaschenhalter schrien förmlich gefüllt zu werden. Da allerdings nicht mehr allzu viel Zeit blieb, entschied ich mich dafür, nicht wieder zurückzufahren um sie zu holen, sondern ohne Trinkflaschen das Rennen zu bestreiten. Nach etwa 10 Minuten Predigt durch den Veranstalter betreffend Sicherheit und das es im nächsten Jahr nach jetzigem Stand keinen Amade Radmarathon mehr geben wird ging es Gott sei Dank endlich los. Wir fuhren wie gewohnt Richtung Schnellstraße hinunter um dann bei einem Kreisverkehr den ersten steilen Anstieg zu nehmen. Hier kam es dann zum ersten Problem, da hier bereits beim Anstieg eine Fahrbahnverengung war, die zu einem wahren Chaos führte. Da das Tempo fast zum erliegen gekommen war, stieg ich mit meinem rechten Fuß aus dem Pedal und schob quasi mein Rad. Als dann wieder Tempo aufgenommen werden konnte, hatte ich anfangs einige Mühe wieder in Tritt und daher mit dem rechten Schuh in das Pedal einzuklinken aber nach mehrmaligen Versuchen klappte es. Mit dem Anstieg selbst hatte ich keine Probleme, aber leider blockierten langsame Fahrer immer wieder meine Spur und daher musste ich ungewollt immer wieder meinen Rhythmus unterbrechen bzw. die Spur wechseln. Alles in allem kam ich allerdings gut über die erste Steigung und ich konnte auch einige Teilnehmer leicht überholen. Nach einer eher vorsichtigen Abfahrt ging es nun in die nächste Steigung, die es so wirklich in sich hatte. Bis zu 12 % betrug hier die Steigung und diese zog sich doch einige Kilometer dahin. Allerdings konnte ich diese im Gegensatz zu den letzten Jahren wirklich gut bewältigen, denn ich musste kein einziges Mal aus dem Sattel aufstehen. Ich stand nur ein bis 2-mal aus den Sattel auf, um einige sehr langsame Teilnehmer zu überholen.

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Nach den steilen Anstiegen

Als wir auch diese Steigung überwunden hatten und Filzmoos durchquert hatten, bildete sich eine recht große Gruppe, die nun mit über 40 km/h dahinzog. Ich verhielt mich immer schön im Hintergrund, denn obwohl ich mich wirklich gut fühlte, wollte ich nicht schon nach etwa 30 KM mein Pulver verschießen. Auch als wir Bischofshofen durchquerten wurde die Geschwindigkeit beibehalten, wobei immer ein und dieselbe Person im Wind fuhr und alle nachzogen. Erst als wir in die Nähe von St. Johann kamen verließ er die Führungsposition und die Geschwindigkeit nahm auch sofort ab, weil kein anderer sich bereit erklärte, diese hohe Pace weiterzufahren. Mir war es nur recht, denn so konnte ich mich auch selbst ein wenig schonen. Denn obwohl ich keine Führungsarbeit leisten musste, merkte ich doch schon dass meine Beine schwerer wurden.

Als wir nun endlich in St. Johann einfuhren und uns der Verpflegungsstelle näherten, fuhren einige direkt weiter und einige blieben stehen. Ich war einer derjenigen, der stehen blieb, da es nach einigen dunklen Wolken und kurzen Nieseln jetzt das Wetter doch wieder schöner und damit auch wärmer wurde. Es war zwar angenehm, dass jetzt wieder die Sonne hervortrat, allerdings machte sich nun auch mein Durst bemerkbar, den ich leider bis zur Verpflegungsstelle nicht stillen konnte. Also musste ich nun rasch meinen Durst mit 2 Bechern isotonischen Getränken stillen und steckte mir auch noch eine Flasche ein. Danach ging es wieder weiter und ich wollte auf dem letzten Drittel so richtig angreifen. Auf den ersten Kilometern hatte es auch den Anschein, als könnte ich mein Vorhaben in die Tat umsetzen. Ich holte einige Personen ein, die zuvor an der Verpflegungsstelle vorbeigefahren waren und fühlte mich auch gut. Aber nach einiger Zeit wurde ich wieder zurücküberholt und ich merkte auch, dass meine Beine nun wieder schwerer wurden. Also nahm ich mich wieder etwas zurück und versuchte mich auf mein Tempo zu konzentrieren. Bis zum 80. Kilometer schien es auch ganz gut zu funktionieren, obwohl ich von immer mehr Fahrern überholt wurde und nichts dagegen zu setzen hatte. Erst als die letzten Steigungen überwunden waren, konnte ich mich wieder ein wenig erfangen und Tempo machen.

Besonders die letzten 10 Kilometer waren wieder richtig gut. Ich spürte wieder, dass ich Tempo machen konnte und mich kontinuierlich bei ca. 40 km/h bewegte. Nun konnte ich auch wieder einige Teilnehmer überholen und ich war auch wieder optimistisch, was die Zeit betraf. Denn immerhin war mein Minimalziel unter 3 Stunden und 30 Minuten zu bleiben. Als ich nun durch Zauchensee hindurch fuhr merkte ich, dass sich ein Mitstreiter seit einigen Kilometern bei mir angehängt hatte. Grundsätzlich macht mir so etwas nichts aus, allerdings störte es mich, dass er kein einziges Mal bereit war, einmal die Führungsarbeit zu übernehmen.

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Ende gut, alles gut

Nun waren wir knapp vor dem Ziel und wir bogen auf die Bundesstraße auf, um die letzten 2 bis 3 Kilometer zu absolvieren. Inzwischen hatten sich auch einige Andere angenähert und beim Auffahren auf die Bundesstraße merkte ich, wie nun meine Kräfte schön langsam zu Ende gingen. All diejenigen die sich bei mir angehängt hatten, fuhren mir nun davon und ich konnte Ihnen nicht folgen. Aber im Prinzip war es mir egal. Es mochten vielleicht 10 bis 20 Sekunden sein, die diese schneller im Ziel waren, aber das machte mir nichts aus. Als ich nach 3:27:11 aus dem Sattel stieg, war ich trotzdem zufrieden. Ich hatte mein Ziel erreicht und neue persönliche Bestzeit auf dieser Strecke aufgestellt. Trotzdem konnte ich diese Zeit nicht glauben, denn meine Uhr sagte mir um fast 10 Minuten schnellere Zeit aus, nämlich eine Netto-Zeit von 3:19:35 und nur diese zählt für mich. Also kann ich wirklich stolz auf mich sein, denn dies bedeutet nicht einen Schnitt von 28,4 km/h sondern von 29,5 km/h und das ist eine Geschwindigkeit, mit der ich wirklich gut leben kann.

Ich verblieb dann nur kurz im Ziel, wo ich auch einige Ex-Radprofis erblickte, und fuhr dann unverzüglich nach Hause. Auf dem Weg zur Autobahn kam allerdings nun endgültig mein zu kurzes Schlafpensum zum Vorschein und ich musste einige Aufputschmittel wie Coca-Cola und Eiskaffee mit extra Koffeinanteil zu mir nehmen, um auch wirklich wach zu bleiben. Rückblickend gesehen bin ich durchaus mit meinem Abschneiden zufrieden, obwohl mich natürlich wieder ärgert, das ich nach der Verpflegungsstelle in St. Johann einen Leistungseinbruch hatte. Ob dies nun auf die vergessenen Trinkflaschen zurückzuführen ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube eher nein. Ich bin auch unschlüssig, ob ich nächstes Jahr wieder in Radstadt teilnehme, unabhängig davon ob es nun eine Veranstaltung gibt oder nicht. Sollte es eine geben, so werde ich auf jeden Fall mehr Schlaf einplanen als dieses Jahr, aber das ist eine andere Geschichte ;-)

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